Thendara wurde 1936 von Alfred Mylne für den schottischen Yachtsegler Sir Arthur Leslie Stewart Young entworfen. Sir Arthur war begeisterter Regattasegler und dabei in der 8m- und 6m-Klasse auch recht erfolgreich. Allerdings war Sir Arthur nicht nur den sportlichen Seiten des Regattesegelns zugetan, sondern fand auch Gefallen daran, auf luxuriösen Yachten die Meere zum reinen Vergnügen zu befahren. Daher war Sir Arhurs Vorgabe an Mylne eine komfortable Kreuzeryacht mit Regattaqualitäten zu entwerfen. Als Resultat lief Thendara 1937 als Baunummer 555 auf der Werft von Alexander Stephens & Sons am Clyde vom Stapel. Thendara war die letzte und größte der großen Yachten der Vorkriegszeit.

Gleich die erste Regatta nach dem Stapellauf war ein Triumph. Thendara gewann 1937 die Torbay Coronation Regatta sowohl in ihren Klasse als auch in der Gesamtwertung. Die Be- und Verwunderung der Konkurrenz war um so größer als Thendara eigentlich technisch überholt schien: Sie war als Gaffelketsch getakelt, was damals schon als altmodisch galt.

1938 unternahm Sir Arthur auf Thendara einen ausgedehnten Segeltörn nach Schweden und Dänemark. Im Juni 1939 nahm Thendara an der Cowes Week teil, anschließend ging es in die Biscaya.

Wenige Monate später beanspruchte die Royal Navy Thendara, die sie benutzte, um Sperrballons gegen Tiefflieger zu verankern. Wie in solchen Fällen üblich, war die Mannschaft mehr mit den Ballons als mit der Pflege der Yacht beschäftigt, so dass Thendara nach dem Krieg in recht vernachlässigtem Zustand an Sir Arthur zurückgegeben wurde. Ungewöhnlicherweise gelang es Sir Arthur, von der Regierung einige Tausend Pfund als Entschädigung zu erstreiten, mit denen er Thendara überholte.

Allerdings konnte Sir Arthur Thendara nicht mehr als Regattayacht nutzen, da es nach dem Krieg keine Konkurrenz mehr für den 32 Meter langen Giganten gab. Sir Arthur ging daher seiner Leidenschaft für Kreuzfahrten nach und segelte häufig in die Bretagne. Dort starb er 1949 in Benodet an Bord seiner geliebten Thendara, von einem Schlaganfall beim Abendwhisky getroffen. Um das Begräbnis zu finanzieren, verkauften die Hinterbliebenen Thendara.

In den folgenden Jahren wechselte Thendara häufig den Eigner und landete in Griechenland und anschließend Italien. Dabei wurde ihre ursprüngliche Takelung gegen ein Marconi-Rigg gewechselt. Ende der 80er Jahre tauchte Thendara in ziemlich heruntergekommenem Zustand in La Spezia auf, um auf der Werft Valdettaro restauriert zu werden. Die Restaurierung wurde begonnen, aber nicht zu Ende geführt.

Anfang der 90er wird Arnaud Gobet von dem Yachtbroker Mike Horsley auf Thendara aufmerksam gemacht. Gobet lässt die Yacht nach England überführen, wo Southahmpton Yacht Services die Restaurierungsarbeiten übernimmt. Im Laufe der Jahre war auch Thendaras komplette Inneneinrichtung verloren gegangen, so dass die Yacht wenig mehr als ein leerer Rumpf war. Die Restaurierung wurde nicht vollkommen originalgetreu durchgeführt, dem Schiff wurde aber seine ursprüngliche Silhouette wiedergegeben. Unter anderem wurde das ursprüngliche Deckshaus nicht wiederhergestellt, sondern ein etwas niedrigeres und eleganteres Deckshaus, das Mylne für eine Yacht namens Albyn gezeichnt hatte, übernommen.

1994 sticht Thendara wieder in See. Drei Jahre später erringt sie beim Atlantic Challenge Club in ihrer Klasse den ersten Platz und erreicht im Gesamtklassement den dritten Platz.